Ein Brief von Markus Herzl

Liebe Aikidoka!
Ein unglaublich bewegtes Jahr neigt sich dem Ende zu.
Seit mehr als 32 Jahren folge ich dem Weg des Budo – dem Weg des Aikido und noch nie gab es für mich so eine scheinbar lange Pause.
Warum scheinbar? Nun, Aikido ist in uns und somit in allem und jederzeit. Natürlich macht es mehr Spaß, auf der Tatami zu trainieren, zu suchen und sich gemeinsam weiterzuentwickeln. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten. Mit den Waffen auf Distanz, über moderne Tools, oder auch still für sich zu trainieren. Aikido in jeder Bewegung zu finden…
Tamura Sensei hat in einem Interview gesagt: „Aikido ist eine individuelle Reise. Üben Sie und fühlen Sie.“ So schlimm diese Phase derzeit auch ist – wir können sie nutzen.
Er sagte auch: „Wenn Sie zu viel nachdenken, trennen Sie den Geist und den Körper – Aikido fügt sie zusammen.“ Könnten wir dies derzeit nicht auch brauchen?
Immer wieder reflektiere ich die vergangenen Lehrgänge und Treffen und immer muss ich dabei schmunzeln. Es gibt so viele Erinnerungen, so viele positive Gedanken, so viele „Suchende“ – so viele Freundschaften. In dem Interview hat Tamura auch folgendes gesagt: „Alles im Leben braucht ein stabiles Zentrum. In unserem Körper ist das seika tanden unser Zentrum. Mit einem starken Zentrum kann der Rest sich frei bewegen.“ Unsere Gemeinschaft ist für mich ein Anker und ich freue mich jetzt schon auf die Zeit „danach“, wo wir einander auf der Tatami wiedersehen.

Ich wünsche Euch allen eine besinnliche Weihnachtszeit, einen guten Rutsch und möchte mit einem weiteren Ausschnitt aus dem Interview enden: „Wenn Sie etwas im Leben lieben, werden Sie auch danach suchen. Ich wünsche mir, dass Sie die Übung genießen.“
Auf bald!
Liebe Grüße
Markus Herzl